Umfrage zur virtuellen Internetwährung - Kaum Vertrauen in Bitcoins

20.12.2013

Das Thema Bitcoins sorgt in der Digitalbranche derzeit für viel Diskussion. Dabei wissen nur die wenigsten Internetnutzer, was hinter der virtuellen Währung tatsächlich steckt. Das ergab eine Umfrage von Tomorrow Focus. Demnach können sich fast 60 Prozent der Befragten nicht vorstellen, zukünftig mit Bitcoins zu bezahlen.

Virtuelle Internetwährung, Spielgeld oder doch ein Akkuschrauber? Einer Studie von Tomorrow Focus nach wissen 51,1 Prozent der über 1.000 befragten Web-Nutzer nicht, was hinter dem Begriff Bitcoins steckt. So denken 8,9 Prozent beispielsweise, dass es sich um Spielgeld für Glückspielautomaten handelt. 12,2 Prozent gehen von einer Einheit für die Datenübertragungsgeschwindigkeit aus und 4,3 Prozent vermuten einen Akkuschrauber.

Einkaufen mit Bitcoins

Die Internetnutzer, die sich mit Bitcoins auskennen, scheinen nicht wirklich überzeugt von der digitalen Währung zu sein: 56,6 Prozent der Befragten kann sich nicht vorstellen, zukünftig mit Bitcoins zu bezahlen. Nur 2,2 Prozent hat bereits Einkaufserfahrungen damit gesammelt. Die höchste Bereitschaftgibt es beim Kauf von Unterhaltungselektronik, Spielen und technischem Equipment (77,6 Prozent). Es folgen Tickets für Konzerte, Museen und andere Veranstaltungen (77,4 Prozent). Bei Lebensmitteln sieht es am schlechtesten aus. 35,8 Prozent würden in diesem Segment lieber mit Euro bezahlen. Auch Dienstleistungen wie Restaurant- oder Friseur-Besuche begleichen die Befragten auch künftig bevorzugt in Euro (40 Prozent).

Der Hauptgrund, weswegen die Studienteilnehmer nicht mit den digitalen Münzen bezahlen möchten, ist, dass sie keinen Vorteil darin sehen (62,5 Prozent). 48 Prozent haben Zweifel an der rechtlichen Sicherheit oder empfinden es als "Spielgeld"; 40,3 Prozent haben sogar Angst vor Hacker-Angriffen und vor dem Verlust der Bitcoins. Einkaufen mit der virtuellen Währung ist für die meisten Internetnutzer also noch nicht vorstellbar. Noch geringer ist das Interesse, wenn es darum geht, eine entsprechende Zahlung anzunehmen. Zwei Drittel der Befragten würden eine digitale Zahlung nicht annehmen. Nur 1,4 Prozent hat Bitcoin sogar schon einmal als Gegenwert akzeptiert.

Wertstabilität von Bitcoins

Eine Prognose zur Entwicklung der Währung trauen sich 52,5 Prozent der Befragten nicht zu. Über die Hälfte der Nutzer, die eine Einschätzung wagen, sind der Meinung, dass der Gegenwert in Euro innerhalb eines Jahres abnehmen wird (57,1 Prozent). Ein Viertel denkt, dass der Gegenwert in Euro steigen wird. Und 17,8 Prozent gehen von einem stabilen Gegenwert in Euro aus.

Vom Ruch des Unseriösen kann sich die Bitcoin-Branche erst einmal nicht lösen: Zuletzt hat das New York Department of Financial Services rund zwei Dutzend Bitcoin-Firmen, die mit der Crypto-Währung arbeiten, eine Vorladung zukommen lassen. Die Behörde will prüfen, ob die Unternehmen Geldwäsche verhindern, Kundenschutz betreiben und saubere Investmentstrategien verfolgen.