Dachverbände der IT und Ernährungswirtschaft in Brandenburg kooperieren

11.12.2013

SIBB region und pro agro mit Auftaktveranstaltung zur Grünen Woche 2014.

Ob Ketchup aus Werder, Spreewälder Feinkostsalate aus Golßen, Kunella Leinöl aus Cottbus, Fruchtaufstriche aus Rückersdorf, Oderwelse aus Brieskow-Finkenheerd – ob sich die Produkte von Brandenburger Erzeuger und Lebensmittelproduzenten am Markt durchsetzen, ist von vielen Faktoren abhängig. Hinzu kommen wesentliche Prämissen aus hohen Kundenanforderungen bei Produktqualität, strengen gesetzlichen Rahmenbedingungen bei Lebensmittelsicherheit, Kennzeichnungspflichten und Rückverfolgungsmaßgaben. Prozessoptimierung, Automatisierung und Standardisierung bei Anbau, Ernte, Rohstoffbeschaffung, bei der Verarbeitung und dem Vertrieb sind unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten daher entscheidende Kriterien für Erfolg oder Misserfolg. Hier sind Lösungskonzepte gefragt, die die Unternehmen schnell, unkompliziert und direkt verfügbar abrufen können.


Mit der Zusammenarbeit von pro agro und dem IT-Netzwerk SIBB region setzen Ernährungswirtschaft und der IT-Branchenverband der Hauptstadtregion künftig genau an diesem Punkt an. Zur Grünen Woche 2014 in Berlin werden erste gemeinsame Projekte zur künftigen Zusammenarbeit vorgestellt.

Wichtige Synergieeffekte zwischen Händlern, Produzenten und IT-Dienstleistern stärken die Brandenburger Ernährungswirtschaft in der Region. Kleinen und mittleren Betrieben soll darüber hinaus die Chance gegeben werden, trotz hoher administrativer Erfordernisse bei der Einhaltung der Regulierungsmaßnahmen ihre Flexibilität und Individualität als wichtige Alleinstellungsmerkmale erhalten zu können.

„Ganz gleich wie groß ein Unternehmen ist, es muss die geforderte Produktqualität und Lebensmittelsicherheit gewährleisten, um die Entwicklung und das Überleben seines Betriebes zu sichern. Dies lässt sich nur realisieren, wenn sich dies in einem gesunden Verhältnis von Aufwand und Nutzen bewegt. Dazu gehört, dass sich der Betrieb auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann, indem er sich auf Lösungen von Partnern mit Expertise verlassen kann,“ weiß Sven Schiller, Niederlassungsleiter der CSB-System AG in Kleinmachnow aus seiner langjährigen Erfahrung und im Rahmen seiner Tätigkeit für die Ernährungswirtschaft . Die CSB-System AG, Mitgliedsunternehmen des SIBB, setzt bereits seit 1977 mit fundiertem Wissen spezialisierte IT-Branchenlösungen für die Nahrungsmittelbranche um. Die mit dem neuen Jahr beginnenden Aktivitäten zur Vernetzung und Kooperation zwischen den Mitgliedsunternehmen von pro agro und SIBB region sieht Schiller als richtigen Schritt auch im Hinblick auf die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Brandenburger Ernährungswirtschaft im deutschen und europäischen Kontext.

„Die Aufgabenstellungen der Ernährungsbranche sind vielfältig- ob es um Betriebsdatenerfassung entlang der logistischen Kette, Wertschöpfungsoptimierung durch intelligente Rohstoffverwendung, Nährwertberechnung, integriertes Kennzeichnungsmanagement, effizientes und papierloses Dokumentenmanagement oder B2B Webshop-Lösungskonzepte inklusive integrierter Warenwirtschaft geht,“ betont der Lebensmitteltechnologe und Betriebswirt. „Das sind nur ein paar der vielfältigen Themen. Die in der Region tätigen IT-Dienstleister stellen ihre Sach- und Fachkenntnis in den Dienst der Ernährungsbranche, auch, in dem sie greifbare und verständliche Lösungskonzepte beispielsweise für bestehende Standardanforderungen liefern, aber auch Unterstützung bei der Umsetzung neuer Herausforderungen bieten. Indem wir Informationen und Wissen transparent vermitteln sowie direkt und unkompliziert ergebnisorientiert weiter geben, werden wichtige Brücken gebaut und notwendiger Wissenstransfer der IT in die Ernährungswirtschaft realisiert. Damit werden Lösungskonzepte für jedes Unternehmen greifbar.


Kai Rückewold, pro agro - Fachbereichsleiter für Ernährungswirtschaft und Direktvermarktung, begrüßt die gemeinsame Dachverbandsarbeit von SIBB region und pro agro: „Die neue Kennzeichnungs-Verordnung erfordert zwingend eine Optimierung der Prozesse gerade bei handwerklich hergestellten Produkten. Für unsere Mitglieder und uns als Verband pro agro bietet sich durch die Zusammenarbeit mit dem SIBB die große Chance, dies auf professionelle Beine zu stellen und Kräfte zu bündeln. Bisher punktuell bestehende Kontakte zu SIBB-Mitgliedern können wir jetzt kanalisieren und allen Betrieben die Möglichkeit geben, von den Optimierungsmaßnahmen, die letztendlich zu Kostenersparnis führt, zu partizipieren. Diese sinnvolle Zusammenarbeit bietet daher besonders für die im Land Brandenburg eher kleinen Manufakturen einen messbaren Gewinn für ihre Arbeit.“